In unserem 5. Werkstattgespräch im November 2017 in Bad Fredeburg mit dem Titel „KULTUR ist uns MEHRWERT“ haben wir sehr deutlich erfahren, dass Kulturschaffende und Kulturinteressierte einen dringenden Bedarf für neue Ansätze und Perspektiven der zukünftigen Kulturarbeit im Sauerland sehen. Dabei wird es darauf ankommen, das Vorhandene zu pflegen, kreativ fortzuentwickeln und für die Zukunft mit Qualität zuverlässig aufzustellen.

Wir meinen, dass der strukturelle und demografische Wandel sowie die finanziellen Möglichkeiten der kommunalen Haushalte die Kulturpolitik zunehmend vor große Herausforderungen stellen, wenn sie Menschen aller Generationen und kulturellen Hintergründe ansprechen und einbeziehen will.

Die existierenden positiven Beispiele innovativer Kulturinitiativen im Sauerland zeigen, dass niemand diese Herausforderungen dauerhaft allein meistern kann. Vor allem gilt es, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken, denn die Breitenkulturarbeit lebt hier wie in anderen ländlichen Räumen in hohem Maße davon. Es braucht Kooperationen, Strukturen und gemeinsame Zielsetzungen aller Akteure in einer Region.

Man muss die Mittel für die jetzige kulturelle Infrastruktur zumindest beibehalten. Die wenigen vorhandenen professionellen Kräfte müssen gehalten und qualifiziert werden, damit sie als Anker- oder Knotenpunkte für ein kulturelles Netzwerk im Sauerland agieren können.

Ein solches Netzwerk mit einem zentralen Anlaufpunkt und vielleicht in der Fläche dezentralen „Ablegern“ müsste

• sich kümmern um neu ausgerichtete Infrastruktur,
• sich qualifizieren für (neue) Dienstleistungen, die zur Zielerreichung notwendig sind (z.B. weiterer Ausbau der Fördermittelakquise),
• durch Vernetzung und intensive Kommunikation die lokalen ehrenamtlichen Akteure stärken und 
• dies im besten Einvernehmen mit der kommunalen Kulturpolitik.

Dazu wird man viele Prozesse digitalisieren und virtuelle Zugänge zu Archiven, Museen, Bildungseinrichtungen, etc. schaffen müssen.

Wir bitten daher die kommunale Familie im Sauerland, sich dieser Problemstellung anzunehmen und die anstehende REGIONALE 2025 und/oder den TRAFO 2 Prozess der Kulturstiftung des Bundes in der Kulturregion Sauerland dazu zu nutzen.

Unsere gemeinsame Aufgabe wird es sein, unsere Heimat das Sauerland als Kulturlandschaft neu zu entdecken und diese als eine wichtige Lebensgrundlage für die kommenden Generationen weiter zu entwickeln.